Zu den historischen Figuren:
Sarah Bernhardt
Französische Schauspielerin
Sarah Bernhardt wurde 1844 in Paris geboren. Sie war eine Pionierin als weltberühmte Schauspielerin, Regisseurin, Produzentin, Bildhauerin und Filmstar. Ihr Leben gehörte dem Theater, wo sie bis zu ihrem Tod unermüdlich ihre klassischen und männlichen Rollen spielte, selbst, nachdem ihr nach einem Bühnenunfall ein Bein amputiert werden musste. Von sich selbst sagte sie, sie habe „das Französische ins Herz der Weltliteratur gepflanzt".Im Alter von 70 Jahren, wurde sie zum Ritter der französischen Ehrenlegion ernannt. Als Schauspielerin war sie in ständiger Gefahr, verfolgt von antisemitischen und sexistischen Pamphleten und Spottliedern und trug in ihrer Handtasche stets eine Pistole und einen roten Lippenstift, den sie übrigens als erste populär machte. 1923 wurde ihr Begräbnis zu einer Massenveranstaltung nach dem Vorbild Victor Hugos. Erst am 9. September 2023, anlässlich ihres 100. Todestages, erhielt ihr Theater endlich seinen Namen zurück und wurde in "Sarah Bernhardt" umbenannt.
Porträt von Sarah Bernhardt von Nadar Wikipedia Commons:Featured picture candidates/Image:Félix Nadar 1820-1910 portraits
Marianne Hainisch
Österreichische Frauenrechtlerin
Marianne Hainisch wurde 1839 in Baden bei Wien geboren. Sie trat dem „Wiener-Frauen-Erwerbs-Verein" bei, der ausschließlich aus Männern bestand. Am 12. Mai 1870 forderte sie in einem Vortrag die Zulassung von Mädchen zum Universitätsstudium in Österreich. 1888 gründete sie den Verein für erweiterte Frauenbildung. 1892 gründete sie das erste private Realgymnasium für Mädchen. Als erste Österreicherin nahm sie 1899 an der 2. Generalversammlung des „International Council of Women" in London teil. Trotz Unstimmigkeiten mit anderen Frauenvereinen konnte sie 1902 gemeinsam mit Bertha von Suttner den „Bund Österreichischer Frauenvereine" als Dachorganisation der bürgerlichen Frauenvereine gründen. Sie setzte sich auch für das Frauenwahlrecht und die Reform des Ehe- und Familienrechts ein. Im Alter von 80 Jahren erlebte sie die Einführung des Frauenwahlrechts und mit der Gründung der Ersten Republik die Öffnung aller Universitäten für Frauen.Sie starb im Alter von 97 Jahren und wurde in der Familiengruft in Eichberg/Gloggnitz beigesetzt.
1909, Marianne Hainisch.( wikipedia common)
Hhttps://www.ebay.de/itm/Marianne-Hainisch-Fuhrerin-der-osterreichischen-Frauenbewegung-von-1909/153230538946ebay]
Alfred von Goumoens
K.u.K. Offizier
K.u.k Hauptmann Alfred von Goumoens wurde 1819 in Goumoens-la-Ville im Kanton Vaud geboren. Obwohl er Schweizer war, diente er als k.u.k. Hauptmann und Instrukteur der persischen Armee in Teheran. Im Oktober 1852 erschien in der Zeitschrift Soldatenfreund sein Brief über die Verfolgung der Bábis in Persien. Dieser Bericht, der in erschreckender Ausführlichkeit die Grausamkeiten schilderte, denen die Anhänger des Báb ausgesetzt waren, wurde auch in der Neuen Freien Presse, der Augsburger Allgemeinen Zeitung, der Kölnischen Zeitung und der Times of London abgedruckt. In der Folge erschienen weitere Artikel, die sich mit den modernen Lehren des Báb befassten, und Tahéreh wurde zum Gesprächsthema in den Salons von Paris und Wien.
Brief von Alfred von Goumoens in Oesterreichischer Soldatenfruend 1852-10-12 publiziert
goumoens_soldatenfruend_1852.pdf. (public domain)
Táhereh
"Persische Jeanne d'Arc"
Die faszinierende Lebensgeschichte von Táhereh (1817-1852), die im Westeuropa der Belle Époque als persische Jeanne d'Arc bezeichnet wurde, lässt sich nur in Superlativen erzählen. Nicht nur der historische Kontext war besonders, sondern auch Táherehs Persönlichkeit und ihr Wirken. Sie wurde in Qazvīn, Persien, geboren. Ihr ganzes Leben lang kämpfte sie dafür, die Schleier der Ungerechtigkeit, des Obskurantismus und der blinden Nachahmung zu zerreißen: Den Schleier, der sie von ihren Klassenkameraden trennte, den Schleier, der sie von ihren eigenen männlichen Schülern trennte, und vor allem den hartnäckigsten Schleier der Unwissenheit und der Vorurteile. Die junge Dichterin war die Erste, die das Symbol der Jahrhunderte lang dauernden Unterdrückung, öffentlich ablegte und damit das Grundprinzip der Gleichwertigkeit der Geschlechter zum Leben erweckte. Nicht nur wegen dieses mutigen und symbolischen Auftretens wurde sie unter Hausarrest gestellt und später hingerichtet, sondern vielmehr für ihr heldenhaftes Leben und ihrer Überzeugung. Ihr Schicksal steht sinnbildlich für das vieler Frauen und hat angesichts der weltweiten Entwicklungen, nichts an Aktualität verloren.
Zeichnung von Edouard Zier (Wikimedia Commons) die Tahereh ohne Schleier in der Öffentlichkeit zeigt, wie sie das Volk aufruft, den Weg der Reformen einzuschlagen, nach Berichten von Diplomaten und Orientalisten, veröffentlicht im Journal des Voyages, 5. Juni 1892.